Zwangsversteigerungen

Zwangsversteigerungen

Eine mit Hypotheken belastete Liegenschaft wird durch die Ratenzahlungen jeden Monat an die Bank getilgt. Wenn dabei der Schuldner mit den Zahlungen im Rückstand ist, so veranlasst die Bank als letzte Möglichkeit die Zwangsversteigerung. Unbezahlte Rechnungen führen ebenfalls zu einer derartigen Maßnahme. Aus jenem Erlös der Zwangsversteigerung werden die Schuldner gänzlich oder zu großen Teilen und die Gläubiger bedient und von den geldmäßigen Lasten befreit.

Der Ablauf der Zwangsversteigerung

Die Gläubiger beantragen die Zwangsversteigerung beim örtlichen Amtsgericht. Dieses setzt den Verkehrswert des Objektes auf der Basis eines von diesem in Auftrag gegebenen Ermittlungsgutachtens fest. Dabei wird der Termin zeitnah im Amtsgerichtes im Schaukasten sowie in der regionalen Zeitung veröffentlicht. Wer auf eine Immobilie bieten möchte, der muss einen gültigen Personalausweis besitzen und volljährig sein. Zudem ist eine Sicherheitsleistung über insgesamt zehn Prozent des Verkehrswertes zu entrichten. Sind jene Voraussetzungen erfüllt, so bekommt der Interessent mit dem höchsten Gebot jenen Zuschlag. Dieser wird dann der neue Eigentümer. Die Eintragung im Grundbuch erfolgt dann erst nach Bezahlung der Grunderwerbssteuer. Daher ist es wichtig, dass die Bieter die Finanzierung schon zum Zeitpunkt der Zwangsversteigerung festgelegt haben.

Die Chancen bei Zwangsversteigerungen

Ein Haus oder eine Wohnung auf dem Wege einer Versteigerung zu erwerben, kann dem Eigentümer viele Vorteile bringen. Dazu gehört der niedrige Kaufpreis. Generell kommt kein Haus ohne Grund zur Versteigerung. Es gibt dabei stets jemanden, welcher das Geld benötigt. In den Zwangsversteigerungen können die Interessenten daher meistens ein Schnäppchen machen. Häufig wechseln die Immobilien bei der Versteigerung für zwei Drittel des Wertes den Besitzer. Sehr attraktive Immobilien sind Bietern bei Zwangsversteigerungen oft den marktüblichen Preis wert. Dabei gibt es keine Schnäppchengarantie. Geringere Kaufnebenkosten bestehen hier ebenfalls. Bei einer Zwangsversteigerung sparen die Eigentümer die Maklerprovision sowie einen Teil der Kosten für den Notar, welche auf dem freien Markt fällig sind. Weitere Kosten, wie beispielsweise für den Eintrag in Grundbuch, bleiben hingegen gleich.
Jeder Interessent kann generell bieten. Die Zwangsversteigerungen sind immer beim Amtsgericht öffentlich. Jeder, der geschäftsfähig und volljährig ist und beim Termin der Versteigerung einen Personalausweis vorlegt, kann teilnehmen und nach dem Hinterlegen einer Sicherheitsleistung mitbieten.

Die Vorbereitung auf die Zwangsversteigerung

Grundsätzlich sollte sich der Interessent auf die Zwangsversteigerung vorbereiten und 2 bis 3 Versteigerungen besuchen, ehe dieser selbst bei der Immobilie mitbietet. Sehr wichtig ebenfalls der Grundbuchauszug, welcher in der Versteigerungsakte beim Amtsgericht enthalten ist. Hieraus ist ersichtlich, ob die Verwendung der Immobilie tatsächlich möglich ist oder ob weitere Lasten wie zum Beispiel ein lebenslanges Wohnrecht dabei vom neuen Eigentümer übernommen werden müssen. Zugleich liegt bei Gericht jenes von einem Sachverständigen erstellte Wertgutachten vor. Dieses gibt Auskunft über den Bauzustand, Anschlüsse an die Versorgungsnetze und die Lage. Hierbei sollte der Interessent darauf achten, ob der Gutachter eine Besichtigung durchgeführt hat.

Die Versteigerung

Die Zwangsversteigerung wird meistens auf Antrag eines im Grundbuch geschützten Grundschuldgläubigers – in aller Regel ist dies eine Bank – angeordnet. Zugleich gibt es ebenfalls die Teilungsversteigerung. Dieser liegen beispielsweise Streitigkeiten zwischen geschiedenen Eheleuten oder Erben zu Grunde. Wenn sich die Parteien sich nicht einigen können, dann kommt es zur Zwangsversteigerung der Immobilie. Die Streitenden teilen sich im Anschluss den Erlös.
Zu Anfang der Versteigerung gibt der Rechtspfleger zuerst den bedeutenden Inhalt des Grundbuchs, den festgelegten Verkehrswert sowie die Gläubiger mit allen Ansprüchen bekannt. Dieser weist zudem auf die Besonderheiten der Immobilie wie Denkmalschutz, Wohnungsbindung und die Baulasten hin und legt die Bedingungen der Versteigerung sowie das rechtliche Mindestgebot fest.

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